Archive for the ‘Around the World’ Category

Ein rotnasiges Rentier erobert die Welt

Sonntag, Dezember 10th, 2023

Zum 10. Kalendertürchen

Rudolph - Manuskript

Rudolph – das Originalmanuskrit

Rudolph, the Red-Nosed Reindeer basiert auf einem Malbuch für Kinder, das als Anzeigen-Kampagne für die Kaufhauskette Montgomery Ward aus Chicago gedacht war. Der mit Kinderliedern vertraute Autor Robert Lewis May, seit 1935 als Anzeigenverfasser bei der Kaufhauskette, hatte sich für die Geschichte mit Rudolph, dem rotnasigen Rentier entschieden.

Am Anfang gefiel diese Idee seinem Chef überhaupt nicht, aber May wollte weiter daran arbeiten und Ende August war es dann soweit. Die letzten Zweifel waren ausgeräumt und die Geschichte vom jungen Rentier mit der leuchtenden Nase wurde zu Weihnachten 1939 veröffentlicht.

Allein 2,5 Millionen Exemplare wurden in den kommenden Monaten verkauft. Die Kinder waren begeistert von Rudolph und seiner leuchtenden Nase. Während des 2. Weltkriegs fiel die Geschichte in eine Art »Winterschlaf« und erst 1946 wurde sie neu aufgelegt und abermals ein Erfolg. Rudolphs Popularität wuchs und wuchs…
May allerdings blieb im Schatten seines berühmten »Kindes«. Das Copyright gehörte Montgomery Ward & Co. und nicht dem Angestellten Robert L. May. Erst 1946, in einem Akt von Großzügigkeit, erhielt May das Copyright an seiner Geschichte von seinem Arbeitgeber…

Rodolph Manuskript

Rudolph – das Originalmanuskrit

1949 schrieb John Marks ein 113 Worte umfassendes Lied über Rudolph. Gene Autry nahm es auf; es verkaufte sich über 2 Millionen mal und wurde Nummer 1 der Hitparade. Seither haben eigentlich alle amerikanischen Gesangsgrößen dieses kleine Lied gesungen, allen voran immer wieder Bing Crosby.

Glögg – Glühwein mit Zimt und Apfel

Samstag, Dezember 9th, 2023

Zum 09. Kalendertürchen

Skandinavischer Glühwein mit Zimt und Apfel
Zutaten:

    Glögg, nordische Glühweinvariante

    Glögg, nordische Glühweinvariante

  • 30 g frischer Ingwer
  • 0,4 l Weißwein
  • 0,2 l Kornbrand
  • 1 Teel. Kardamomkapseln
  • 2 Zimtstangen
  • 4 Gewürznelken
  • 8 St. Würfelzucker
  • 0,15l Weinbrand
  • 1 Apfel

Zubereitung:

  • Ingwer schälen und in Stücke schneiden.
  • Weißwein mit Korn erhitzen (nicht kochen!), Gewürze zugeben, 5 Min. ziehen lassen.
  • Zutaten (außer Zimt) herausnehmen, Apfel in grobe Stücke schneiden.
  • Würfelzucker in einen kleinen Topf geben, mit dem Weinbrand übergießen, Apfelstücke dazu geben.
  • Mit einem langen Streichholz anzünden und den Zucker schmelzen lassen.
  • Apfel-Zucker zum Wein gießen, den „Glögg“ in Gläser füllen und warm servieren.

Die traditionelle, nordische Glühweinvariante

Freitag, Dezember 8th, 2023

Zum 08. Kalendertürchen

Es riecht wie Glühwein, es sieht aus wie Glühwein, es schmeckt aber viel besser als Glühwein. Was kann das sein? Die Rede ist von Glögg, der skandinavische Variation des alkoholischen Heißgetränks. Eigentlich ist es erstaunlich, dass dieses Gebräu seinen Ursprung in Schweden hat, einem Land, in dem der Alkohol nur rationiert verkauft werden darf.

Glögg wird wie in Deutschland der Glühwein bevorzugt in der kalten Jahreszeit getrunken. Die Basis dieses köstlichen Trunks ist Rotwein kombiniert mit Korn, Rum oder Wodka und abgeschmeckt mit den klassischen Weihnachtsgewürzen wie Zimt, Ingwer, Nelken oder Anis. Der Clou an dem nordischen Heißgetränk sind die Mandeln und Rosinen, die dem Glögg beigemengt werden.

Das Geheimnis eine guten Glögg ist, dass es kein Geheimnis gibt. Einfach alle Zutaten in einen Topf werfen und erwärmen, aber nicht zum Kochen bringen, sonst verflüchtigt sich der Alkohol. Die Höhe des Alkoholgehaltes bestimmt der Braumeister selber und kann durch in Rum oder Madeira eingelegte Rosinen dezent erhöht werden.

(c) Mr.Choppers @ Wikimedia

(c) Mr.Choppers @ Wikimedia

Dann heizt der schwedische Glühwein erst richtig ein. Aber schließlich haben es unsere nordischen Nachbarn in den Wintermonaten auch besonders kalt. Das leckere Heißgetränk wird bevorzugt in geselliger Runde getrunken, ebenso wie bei seinem deutschen Verwandten.

Die Skandinavier lieben es süß und das gilt auch für ihre Glühweinvariante. Lieblicher Rotwein oder ganz einfach Zucker werden gerne zur richtigen Geschmackbildung verwendet. Glögg zu brauen ist keine Zauberei, vielmehr sollte man eine gehörige Portion Kreativität und Mut zur Verschwendung von Hochprozentigem mitbringen. Na dann, Skål!

 

St. Andrew’s Day in Schottland

Mittwoch, November 30th, 2022

Am 30. November feiert man in Schottland den „St. Andrew’s Day“, den Tag des schottischen Nationalheiligen Sankt Andreas.

Dudelsack

Dieser Apostel ist für die Schotten von besonderer Bedeutung, ist er doch für sie ein Symbol ihrer Autonomie und ihres bereits seit dem 4. Jahrhundert bestehenden christlichen Glaubens. Andreas war der jüngere Bruder des Apostels Simon Petrus und ebenso wie dieser ein einfacher Fischer.

Zunächst Anhänger von Johannes dem Täufer wurde er von diesem an Jesus verwiesen. In der Gewissheit „Wir haben den Messias gefunden“ (Joh. I,35-42) führte er auch seinen Bruder den Jüngern Jesu zu. Zusammen mit Simon Petrus und dem Brüderpaar Jakobus und Johannes gehört Andreas zu den ersten vier Aposteln. Er predigte vor allem in Griechenland, der heutigen Türkei und in Georgien. An einem 30. November zur Zeit des römischen Kaisers Nero wurde der Apostel in Patras, dem Hauptsitz der griechischen Provinz Achaia, auf Anweisung des Statthalters Aegeates an einem Kreuz mit diagonal verlaufenden Balken gekreuzigt.

Das deswegen „Andreaskreuz“ genannte diagonale Kreuz ist das Emblem der auch „Saltire“ genannten schottischen Flagge, welches für den Freiheitsgeist der Schotten von großer Wichtigkeit werden sollte.

Eine Legende erzählt, dass im Jahre 832 Hungus (Angus), der König der Pikten und Skoten, und seine Männer sich gegen angreifende Angelsachsen aus dem Süden verteidigen mussten. Schnell waren sie umzingelt und in einer ausweglosen Situation. Der dem christlichen Glauben angehörende Hungus betete um Erlösung.
In der Nacht erschien ihm der heilige Andreas und versicherte, dass Hungus Armee siegen würde. In der Morgendämmerung nahmen die Wolken am Himmel die Form eines diagonalen Kreuzes an. Ermutigt durch dieses göttliche Zeichen griffen die Pikten und Skoten an und konnten die angelsächsische Übermacht besiegen. Seitdem ist das weiße Andreaskreuz auf blauem Grund (= Himmel) die Nationalflagge Schottlands.

Die Verehrung des St. Andrew begann jedoch schon viel früher. Im 8. Jahrhundert brachte der schottische Bischof Acca von Hexham, der sich besonders für Leben und Wirken des Hl. Andreas interessierte, Reliquien des Apostels nach Schottland. Sie wurden bis zu einer Kirchenplünderung in der Reformationszeit in der frühchristlich-keltischen Siedlung St. Andrews aufbewahrt.

Der Nationalheilige Andreas ist den Schotten von heute noch genauso wichtig wie ihren keltischen Vorfahren. Im Jahre 2006 wurde der St.-Andreas-Tag per Gesetz vom schottischen Parlament zum Bank Holiday, d.h. zum öffentlichen Feiertag auf freiwilliger Basis ernannt.

In Edinburgh feiert man ihn mit Dudelsack-Paraden, Fähnchenschwenken, viel Hipphipphurra, gutem Essen und Whisky. Die Kleinstadt St. Andrews an der östlichen Nordseeküste Schottlands zelebriert ihren Namenspatron sogar eine ganze Woche lang.
Traditionelle Gerichte zum St. Andrews Day sind entweder Haggis (gefüllter Schafsmagen), Bawd Bree (Gemüse-Kaninchen-Eintopf) oder Howtoddie with Chappit Tatties (gefülltes Huhn mit Kartoffelpüree).

Bûche de Noël – der Holzklotz als Dessert

Dienstag, Dezember 7th, 2021

 

Bûche de Noël

Biskuit:
3 ganze Eier
3 Eigelb
1 EL heisses Wasser
75 g Zucker
Vanillezucker
60g Mehl
15g Mondamin
1 Messerspitze BackpulverZuckerlösung:
1/8 l Orangensaft
75 g ZuckerCreme-Füllung:
200g Zucker
4 EL Wasser
5 Eigelb
50g dunkle Schokolade
(mind. 50 % Kakao)
250g weiche Butter
30 g Kakaopulver

Dekoration:
Marzipan, Puderzucker

Verarbeitung:

  • Als erstes Zucker und Orangensaft 5 Minuten einkochen lassen (Zuckerlösung)
  • Aus den Zutaten für den Teig einen Biskuit zubereiten (Eier schaumig schlagen u.s.w.)
  • Den Teig auf ein Backblech streichen und ca. 10 Minuten bei 200 Grad backen
  • Sofort nach dem Backen auf ein sauberes Geschirrtuch stürzen und mit der Zuckerlösung bestreichen
  • Für die Füllung ebenfalls Zuckerlösung aus Wasser und Zucker zubereiten, schaumig geschlagenes Eigelb mit der abgekühlten Lösung vermischen
  • In einem Topf Butter und Schokolade (oder Kuvertüre) schmelzen und Kakao dazugeben
  • Schokomasse und Eigelbmischung vorsichtig unterrühren und dann auf der ausgekühlten Biskuitrolle verteilen.
  • Mit einer Gabel Muster (Baumrinde) ziehen und mit Puderzucker und/oder Marzipan dekorieren (weihnachtliche Blätter, Misteln, Pilze)
Bûche de Noël - Aspen

Bûche de Noël – Aspen, Foto: distopiandreamgirl /Flickr