Archive for the ‘Dies und Das’ Category

Heilig Abend 2023

Sonntag, Dezember 24th, 2023

Zum 24. Kalendertürchen

Bäume leuchtend, Bäume blendend,
Überall das Süße spendend,
In dem Glanze sich bewegend,
Alt und junges Herz erregend –
Solch ein Fest ist uns bescheret,
Mancher Gaben Schmuck verehret;
Staunend schaun wir auf und nieder,
Hin und her und immer wieder.

Johann Wolfgang von Goethe

Weihnachten 2021 – Bild von Free-Photos auf Pixabay

Ich wünsche ein friedliches Weihnachtsfest

und zitiere an der Stelle nochmal den letzten Brief eines Kollegen:

Keiner weiß, wie lang der Lebenszollstock ist und das ist auch gut so. Leistet Euch das, was ihr schon immer wolltet, auch wenn es teurer ist. Macht die Reise, von der ihr schon immer geträumt habt… Überlegt nicht so lange!
An die jungen Kollegen: Wartet nicht zu lange, bis Ihr Kinder in die Welt setzt – Kinder sind das größte Glück auf der Welt.

Danke, Thomas ♥

Ich wünsche Euch Weihnachtstage mit Menschen, die Euch am Herzen liegen.

Under the Mistletoe

Montag, Dezember 18th, 2023

Zum 18. Kalendertürchen

Die Mistel ist definitiv kein typischer Strauch – es ist ein Parasit, der lebende Bäume angreift. Technisch gesehen sind Misteln (es gibt weltweit über 1.000 Arten) tatsächlich Hemiparasiten.mistletoe Das heißt, sie gewinnen einen Teil ihrer Energie durch Photosynthese und der Rest wird aus anderen Pflanzen gewonnen.
Die Pflanze schickt ihre winzigen Wurzeln in die Rinde ihres Wirts, wo sie Wasser und Nährstoffe absaugt und den Baum langsam schwächt. Ein ausgewachsener Baum kann eine kleine Menge Mistel problemlos aushalten, aber wenn die Misteln sich stark ausbreiten, stirbt der Baum schließlich Stück für Stück.

Oftmals werden in der Weihnachtszeit Mistelzweige über Türen aufgehängt. Traf ein Junggeselle seine Angebetete unter diesem Mistelzweig, so durfte er sie ohne zu fragen küssen… und hoffen.
Das Küssen unter Misteln zur Weihnachtszeit soll im 18. Jahrhundert eine ziemlich verbreitete Tradition gewesen sein, obwohl der erste eindeutige historische Hinweis aus dem Jahr 1820 stammt. Washington Irving, Autor von ‚Sleepy Hollow‘ und ‚The Headless Horseman‘, schrieb über die Pflanze:

Der Mistelzweig mit seinen weißen Beeren hing an der unmittelbaren Gefahr aller hübschen Hausmädchen.

Die Engländer nannten die weißen Früchte „Kusskugeln“; in manchen Gegenden wurde der Mistelzweig 12 Nächte nach Weihnachten verbrannt, damit sich der Heiratswunsch der geküssten Jungen und Mädchen auch erfüllen konnte. Dieser wie auch der Brauch, die Mistel überhaupt als Weihnachtsdekoration zu benutzen, ist auch heute noch verbreitet.
Wer mit einem hübschen Mädchen oder einem netten jungen Mann unter dem Zweig mit den weißen Beeren steht, muss freilich die Spielregeln streng beachten: Nach dem Küssen einer Dame „under the mistletoe“ muss eine Beere gepflückt werden; ist die letzte Beere geerntet, wird auch nicht mehr geküsst.
In der englischen Grafschaft Staffordshire würde man keinen Bisssen vom Weihnachtspudding genießen, wenn die darunter brennenden Flammen nicht von Mistelzweigen genährt wären.

Mince Pies

Montag, Dezember 18th, 2023

Zum 18. Kalendertürchen

Mince Pies

Mince Pies gelten als ein Leibgericht des Weihnachtsmannes. Ein oder zwei Mince Pies werden traditionell am Heiligen Abend vor den Kamin gestellt, gemeinsam mit einem Glas Sherry, Brandy oder Milch und einer Karotte für die Rentiere, um sich für die mit Geschenken gefüllten Strümpfe zu bedanken.

Mince Pies sind kleine Gebäckstücke gefüllt mit einer Fruchtmischung. Sie können sowohl aus Mürbeteig als auch aus Blätterteig bestehen. In der Regel sind sie mit Teig gedeckt. Die englischen Mince Pies haben einen Durchmesser von 5 bis 7 Zentimetern, in den USA sind sie meist deutlich größer (bis zu 25 Zentimeter). Der Name leitet sich von der Füllung ab, die als Mincemeat (wörtlich: gehacktes Fleisch) bezeichnet wird, obwohl sie kein Fleisch enthält.

Home made mincemeat.

Foto: Stuart Caie, flickr

Ein typischer Mince Pie ist mit getrockneten Früchten wie Rosinen, Korinthen, Aprikosen, Kirschen und kandierten Früchten gefüllt, außerdem mit gehackten Nüssen wie Walnüssen sowie Mandeln. Gewürzt wird die Mischung mit Zimt oder Muskatnuss. Oft enthält sie etwas Alkohol, üblicherweise Brandy oder Rum. Als Fett dient traditionell Rindernierentalg. Der fertige Mince Pie wird mit Zuckerguss oder Puderzucker garniert. Noch warm serviert man ihn mit Brandy Butter.

Mince Pies gehen auf ein mittelalterliches Gebäck namens Chewette zurück. Chewettes wurden entweder gebacken oder gebraten und waren gefüllt mit Leber oder Fleischstücken vermischt mit gekochten Eiern und Ingwer. Als Variante füllte man die Chewettes mit getrockneten Früchten und anderen süßen Zutaten. Im 16. Jahrhundert entwickelten sie sich zu einer Weihnachtspezialität. Während des 17. Jahrhunderts wurde die Leber und das Fleisch immer öfter durch Nierenfett ersetzt, seit dem 19. Jahrhundert hat sich die süße Form in Großbritannien und Nordamerika weitgehend als typischer Mince Pie durchgesetzt. Seit dem 19. Jahrhundert sind Mince Pies mit Fleisch nicht mehr üblich.

rezept
Für die Füllung die folgenden Zutaten eine Woche lang einlegen und dabei ein Mal täglich umrühren:

  • je 70 g Rosinen und getrocknete, zerkleinerte Feige
  • je 30g brauner Zucker, Orangeat, Korinthen und gehackte Mandeln

  • 1 Schale einer unbehandelten Orange
  • je 1 TL Zimt, Muskat, Nelkenpulver
  • 100 ml Brandy

Für den Teig:

  • 160 g Mehl
  • 50 g Butter
  • 2 Eier (etwas verquirltes Ei beiseite stellen)
  • 4 TL Wasser
  • 2 MSP Salz

Verkneten und eine Stunde kühl stellen.
Dann wird der Teig auf wenig Mehl 2 mm dick ausgewalzt und 9 Kreise von 9 cm (als Boden) und 9 Kreise von 6 cm Durchmesser (als Deckel) ausgestochen. Die Füllung wird auf die Böden verteilt, der Deckel aufgelegt und mit dem überstehenden, mit etwas Ei bestrichenen Boden verklebt.
Bei ca. 200 °C 25 Min. backen, leicht abkühlen lassen und mit Puderzucker bestäuben.Mince Pies, Petr Kratochvil

Jetzt fehlt nur noch eine Brandy-Creme:

  • 125 g Frischkäse
  • 2 cl Brandy
  • 100 g Puderzucker
  • Vanillearoma nach Geschmack

Have a very british christmas time 🙂

Dies und das zum Weihnachtsstern

Dienstag, Dezember 12th, 2023

Zum 12. Kalendertürchen

Zum Poinsetta-Day (mehr dazu findet Ihr auf der aktuellen Kalenderseite) hatte ich mich noch ein bisschen im Netz umgesehen…

Im „Diary of a Mad Hausfrau“ fand ich Poinsetta Cupcakes. Ein Rezept ist es nicht wirklich, da verweist sie auf verschiedene andere Rezepte im Netz… aber die Idee, kleine Weihnachtssternkuchen zu backen, gefällt mir ganz gut. Basis für die essbaren Kunstwerke sind Vanilla Cupcakes. Rein optisch sieht das richtig hübsch aus, allerdings ists sehr bunt und vermutlich auch extrem süß.
Pointsetta Cupcakes
Einen speziellen Poinsetta-Kuchen fand ich dann noch auf Specialtycakecreations, also schaut Euch das doch auch noch an.

Bei Centsational Girl sind Poinsettia-Pillows zu bewundern, also selbstgenähte Weihnachtsstern-Kissenhüllen… und dank bebilderter Anleitung eigentlich auch einfach nachzunähen. Leider sind sämtliche hier in dem Artikel verlinkten Seiten auf Englisch, aber durch die Fotos ist nachvollziehbar, was wie gemacht wurde.
Pointsetta Cupcakes

Schade, ich habe zwar eine Nähmaschine und kann damit auch umgehen, aber mir fehlt momentan die notwendige Langeweile und oft auch die Zeit für andere wichtige Dinge. Und auch 2012 hat sich das eher nicht geändert…

Ein rotnasiges Rentier erobert die Welt

Sonntag, Dezember 10th, 2023

Zum 10. Kalendertürchen

Rudolph - Manuskript

Rudolph – das Originalmanuskrit

Rudolph, the Red-Nosed Reindeer basiert auf einem Malbuch für Kinder, das als Anzeigen-Kampagne für die Kaufhauskette Montgomery Ward aus Chicago gedacht war. Der mit Kinderliedern vertraute Autor Robert Lewis May, seit 1935 als Anzeigenverfasser bei der Kaufhauskette, hatte sich für die Geschichte mit Rudolph, dem rotnasigen Rentier entschieden.

Am Anfang gefiel diese Idee seinem Chef überhaupt nicht, aber May wollte weiter daran arbeiten und Ende August war es dann soweit. Die letzten Zweifel waren ausgeräumt und die Geschichte vom jungen Rentier mit der leuchtenden Nase wurde zu Weihnachten 1939 veröffentlicht.

Allein 2,5 Millionen Exemplare wurden in den kommenden Monaten verkauft. Die Kinder waren begeistert von Rudolph und seiner leuchtenden Nase. Während des 2. Weltkriegs fiel die Geschichte in eine Art »Winterschlaf« und erst 1946 wurde sie neu aufgelegt und abermals ein Erfolg. Rudolphs Popularität wuchs und wuchs…
May allerdings blieb im Schatten seines berühmten »Kindes«. Das Copyright gehörte Montgomery Ward & Co. und nicht dem Angestellten Robert L. May. Erst 1946, in einem Akt von Großzügigkeit, erhielt May das Copyright an seiner Geschichte von seinem Arbeitgeber…

Rodolph Manuskript

Rudolph – das Originalmanuskrit

1949 schrieb John Marks ein 113 Worte umfassendes Lied über Rudolph. Gene Autry nahm es auf; es verkaufte sich über 2 Millionen mal und wurde Nummer 1 der Hitparade. Seither haben eigentlich alle amerikanischen Gesangsgrößen dieses kleine Lied gesungen, allen voran immer wieder Bing Crosby.

Rezept

Sonntag, Dezember 10th, 2023

Zum 10. Kalendertürchen

Wir backen Christmas Bread
Einkaufsliste:

  • 15g Trockenhefe
  • 400ml Wasser
  • 2 TL Salz
  • 500g Vollkornmehl
  • 1 Tasse Puderzucker
  • ½ Tasse gemischte kandierte Früchte
  • 4 EL Milch
  • ½ Tasse gehackte Wallnüsse
  • 1/8 EL Kardamompulver
  • ¼ Tasse Hackfleisch

christmasbread01.jpg
American Christmas Bread

Und so wirds gemacht

  • Zuerst wird die Hefe in einer kleinen Schüssel mit 3 EL Wasser aufgelöst. In dem restlichen Wasser wird das Salz aufgelöst. Das Mehl wird in eine große Schüssel gesiebt und in eine Vertiefung in der Mitte wird der Hefeansatz gegeben. Anschließend wird das Salzwasser zugegeben und mit den Händen alles gut durchgeknetet. Dies sollte dann für ca. 10 Minuten auf einer bemehlten Arbeitsfläche fortgesetzt werden.
  • Nun formt man aus dem Teig einen großen Kloß, legt ihn in eine leicht gefettete Schüssel, deckt diese mit Folie ab und lässt alles für etwa 90 Minuten an einem warmen Ort gehen. Dabei sollte der Teig zur doppelten Größe aufgehen.
  • Anschließend wird er erneut auf einer bemehlten Fläche durchgeknetet. Nun werden die Früchte, die Nüsse und das Hackfleisch untergemischt und auf ca. 30 cm ausgerollt. Mit einem scharfen Messer wird der Teig in drei Stränge zerschnitten und aus diesen ein Zopf geformt und im vorgeheizten Backofen bei 220 °C ca. 30-35 Minuten gebacken.
  • Während das Brot abkühlt, werden Zucker, Milch und Kardamom vermischt. Dieser „Guss“ wird über das Brot gestrichen.

Glögg – Glühwein mit Zimt und Apfel

Samstag, Dezember 9th, 2023

Zum 09. Kalendertürchen

Skandinavischer Glühwein mit Zimt und Apfel
Zutaten:

    Glögg, nordische Glühweinvariante

    Glögg, nordische Glühweinvariante

  • 30 g frischer Ingwer
  • 0,4 l Weißwein
  • 0,2 l Kornbrand
  • 1 Teel. Kardamomkapseln
  • 2 Zimtstangen
  • 4 Gewürznelken
  • 8 St. Würfelzucker
  • 0,15l Weinbrand
  • 1 Apfel

Zubereitung:

  • Ingwer schälen und in Stücke schneiden.
  • Weißwein mit Korn erhitzen (nicht kochen!), Gewürze zugeben, 5 Min. ziehen lassen.
  • Zutaten (außer Zimt) herausnehmen, Apfel in grobe Stücke schneiden.
  • Würfelzucker in einen kleinen Topf geben, mit dem Weinbrand übergießen, Apfelstücke dazu geben.
  • Mit einem langen Streichholz anzünden und den Zucker schmelzen lassen.
  • Apfel-Zucker zum Wein gießen, den „Glögg“ in Gläser füllen und warm servieren.

Die traditionelle, nordische Glühweinvariante

Freitag, Dezember 8th, 2023

Zum 08. Kalendertürchen

Es riecht wie Glühwein, es sieht aus wie Glühwein, es schmeckt aber viel besser als Glühwein. Was kann das sein? Die Rede ist von Glögg, der skandinavische Variation des alkoholischen Heißgetränks. Eigentlich ist es erstaunlich, dass dieses Gebräu seinen Ursprung in Schweden hat, einem Land, in dem der Alkohol nur rationiert verkauft werden darf.

Glögg wird wie in Deutschland der Glühwein bevorzugt in der kalten Jahreszeit getrunken. Die Basis dieses köstlichen Trunks ist Rotwein kombiniert mit Korn, Rum oder Wodka und abgeschmeckt mit den klassischen Weihnachtsgewürzen wie Zimt, Ingwer, Nelken oder Anis. Der Clou an dem nordischen Heißgetränk sind die Mandeln und Rosinen, die dem Glögg beigemengt werden.

Das Geheimnis eine guten Glögg ist, dass es kein Geheimnis gibt. Einfach alle Zutaten in einen Topf werfen und erwärmen, aber nicht zum Kochen bringen, sonst verflüchtigt sich der Alkohol. Die Höhe des Alkoholgehaltes bestimmt der Braumeister selber und kann durch in Rum oder Madeira eingelegte Rosinen dezent erhöht werden.

(c) Mr.Choppers @ Wikimedia

(c) Mr.Choppers @ Wikimedia

Dann heizt der schwedische Glühwein erst richtig ein. Aber schließlich haben es unsere nordischen Nachbarn in den Wintermonaten auch besonders kalt. Das leckere Heißgetränk wird bevorzugt in geselliger Runde getrunken, ebenso wie bei seinem deutschen Verwandten.

Die Skandinavier lieben es süß und das gilt auch für ihre Glühweinvariante. Lieblicher Rotwein oder ganz einfach Zucker werden gerne zur richtigen Geschmackbildung verwendet. Glögg zu brauen ist keine Zauberei, vielmehr sollte man eine gehörige Portion Kreativität und Mut zur Verschwendung von Hochprozentigem mitbringen. Na dann, Skål!