Sie ist das romantische Getränk der kalten Jahreszeit: die Feuerzangenbowle.
Ursprünglich wurde für die Feuerzangenbowle die sogenannte Feuerzange verwendet. Mit diesem Gerät aus dem Kaminbesteck konnten dem Herd- oder Kaminfeuer glühende Holzkohlen z. B. zum Anzünden der Pfeife entnommen werden. Mit der Feuerzange wurde ein Brocken Zucker gepackt, mit Rum übergossen und angezündet. Zucker wurde früher in Zuckerhüten geliefert, die viel größer und härter waren als die heute ausschließlich für Feuerzangenbowle hergestellten Zuckerhüte. Für die meisten Zwecke musste der Hutzucker erst mühevoll zerkleinert werden.
Bei Studentenverbindungen wird seit dem 19. Jahrhundert aufgrund der Farbähnlichkeit für Feuerzangenbowle auch der Begriff Krambambuli verwendet. Dieser wird heute in der Regel im Rahmen von Filmabenden zum Film Feuerzangenbowle (siehe Abschnitt unten) serviert oder – insbesondere in Österreich und auch in der Schweiz – bei speziellen Kneipen.
Die weltweit größte Feuerzangenbowle wurde im Dezember 2005 in München am Isartor vorgestellt. Dabei wurden 9000 Liter Punsch in einem etwa 3,4 Meter hohen Edelstahlkessel in Kupferoptik[1] mit 2,5 Meter Durchmesser gemischt und beheizt.[2] Die Feuerzangenbowle wird mit einer Trinktemperatur von ca. 70 °C ausgeschenkt und der Kessel strahlt – in den zugewandten Gesichtern der Umstehenden spürbar – Wärme ab. Des Weiteren überwiegt an der freien Flüssigkeitsoberfläche die Verdunstungskälte die Wärmewirkung des Rumfeuers am oberhalb liegenden Zuckerhut, sodass laufend mit entsprechend großer Leistung elektrisch geheizt werden muss. Der laufenden Abreicherung von Alkohol durch Abdampfen wird durch Nachfüllen von Wein und Zugabe von Rum gegengesteuert. Sie wird seitdem jeden Winter in dieser Größe am selben Ort angeboten (Stand: Dezember 2019).
Welche Wirkung die heiße Mischung aus Rum, Rotwein und Zuckerhut haben kann, wissen Filmfans spätestens seit dem Film „Die Feuerzangenbowle“ mit Heinz Rühmann. In der Anfangsszene des Films trinkt eine Runde älterer Herren Feuerzangenbowle und sinniert über ihre Schulzeit. Nur einer, der eher reservierte Schriftsteller Dr. Johannes Pfeiffer, kann nicht mitreden, da er als Kind von einem Privatlehrer unterrichtet wurde. So wird beschlossen, dass Pfeiffer noch einmal zur Schule, diesmal auf ein „richtiges“ Gymnasium, gehen soll.
Um das belebende Punschgetränk nachmachen zu können, reicht schon ein Kochtopf, eine Kelle und ein feuerfestes Sieb (zur Not tut es auch eine alte gebogenen Kartoffelreibe aus Metall), worauf man den Zuckerhut legen kann. Zur Vermeidung von Stichflammen wird der Rum nicht direkt aus der Flasche, sondern dosiert aus einer Schöpfkelle nachgegossen. Schöner ist ein Kupferkessel mit Feuerzange…