Archive for the ‘Dies und Das’ Category

Und wer genug Zeit hat…

Freitag, Dezember 8th, 2023

der darf sich die Langeweile mal wieder mit einem Rezept vertreiben, dem Rezept für einen fein würzigen, lockeren Kuchen – althergebracht in einer Kastenform zu backen oder auch abgewandelt in den modernen Muffin-Formen…

Wir backen Rotweinkuchen
Rührteig für Rotweinkuchen

Rührteig für Rotweinkuchen – Hüttenhilfe.de

Zutatenliste:

  • 6 Eier
  • 250 g weiche Butter oder Backmargarine
  • 250 g Zucker
  • 125 g gemahlene oder gehackte Nüsse oder Mandeln
  • 1 EL Kakao
  • 6 EL Rotwein (oder Saft)
  • 150 g Mehl
  • 1 P Backpulver

Eier trennen, nur die Eigelb mit Butter oder Backmargarine und Zucker schaumig rühren. Gehackte Nüsse oder Mandeln, Kakao, Rotwein (Saft – wenn Kinder mitessen), Mehl und Backpulver dazugeben, alles mischen. Das Eiweiß mit 1 Messerspitze Salz steif schlagen und unterheben.

Rotweinkuchen - backen

Rotweinkuchen – backen

In eine 28er Kastenform füllen und ~50 min bei 180° backen.

Und jetzt fehlt noch der Guss:
100 g Hartfett in einem Topf auflösen, 200 g Puderzucker, 2 EL Kakao zugeben, glatt rühren und ca 5 Min abkühlen lassen. Ein Ei verquirlen und unterrühren. Den Guss nach dem Backen über den leicht abgekühlten Kuchen gießen.

The German Christmas Pickle Tradition

Donnerstag, Dezember 7th, 2023

Zum 07. Kalendertürchen

Die eigenen Bräuche zu Festtagen kennt man oder man hat zumindest schon einmal davon gehört. Das gilt ganz besonders für Weihnachten. Kurios kann es allerdings werden, wenn in anderen Ländern vermeintliche Bräuche verbreitet werden. Einer dieser Fälle ist die deutsche Weihnachtsgurke – the German Christmas Pickle.
Ich beschäftige mich schon etliche Jahre intensiver als andere mit dem Thema Weihnachten, aber trotzdem gab es eine ‚Tradition‘, von der ich früher anie gehört habe, die sich aber in den letzten Jahren immer mehr verbreitet. Oder kennt Ihr Weihnachtsgurken und hattet so ein Ding in den Weihnachtsbäumen Eurer Kindertage hängen?

Vielleicht lag es an der damaligen Mangelwirtschaft; vielleicht kommen die Christmas Pickles aus der Gurkenhochburg des Ostens (dem Spreewald) und gingen allesamt in den Export oder… Vielleicht waren meine Eltern einfach nur Traditionsbanausen und haben dieses bedeutsame Kulturgut vor mir geheimgehalten…
Fakt ist: Weihnachtsgurken kannte ich nicht. Und Wikipedia hilft da ja immer weiter:

Eine Weihnachtsgurke ist ein aus Glas hergestellter Weihnachtsbaumschmuck in Form einer Gewürzgurke. In den USA ist es ein Weihnachtsbrauch, den Weihnachtsbaum mit einer solchen „Christmas Pickle“ etwas versteckt zwischen den Zweigen zu behängen. Durch ihre grüne Farbe ist die Gurke relativ schwer zu entdecken. Derjenige, der als erster die Weihnachtsgurke entdeckt, erhält ein zusätzliches Geschenk. Glasbläsereien bieten drei unterschiedliche Größen an, um den Schwierigkeitsgrad an das Alter der Kinder anzupassen.
Die Wurzeln des Brauches sind unklar. In den USA wird dieser Brauch als alte deutsche Tradition beschrieben. In den meisten deutschsprachigen Regionen ist die Weihnachtsgurke jedoch unbekannt.Ob die vereinzelt im deutschsprachigen Raum auftretenden Weihnachtsgurken auf eine lokale Tradition oder eine Übernahme aus den USA zurückgehen, ist unklar.

Weihnachtsgurke

To start a tradition that surely will last.
Here’s a short story about the pickle of glass.

The night before Christmas it’s hung on the tree.
While everyone’s sleeping it’s done secretly.

And on Christmas morning when you arise.
The first one to find it will get a surprise.

Gibt es noch weitere “urtypische” Weihnachtstraditionen, von denen ich noch nichts weiß und die im Laufe der Zeit in Vergessenheit geraten sind? Gibt es vielleicht auch Weihnachts-tomaten? Die möchte ich natürlich dann auch kennenlernen und hier bekannt machen – so wie diese traditionell deutsche Weihnachtsgurke. In ein paar Jahren hängt dann der Baum voll mit gesundem Glasemüse.
Vermutlich ist die Weihnachtsgurke nur ein marketingtechnischer Schachzug, um den Amis mit Hilfe einer netten Geschichte ein paar Dollar aus der Tasche zu ziehen. Gelungen, sag ich mal 🙂

Möglicherweise bin ich gerade auf den wahren Hintergrund dieser altbekannten deutschen Tradition gestoßen – demnach ist Woolworth schuld:

I loved knowing about this and participating in this tradition. Since I am still attending classes at the University of Google, I was able to research more about it’s origin. My research left me feeling a little cheated […].
The fact that the legend was written in English should have been my first clue. There are a few more things wrong with the story. First, the Germans open their presents on Christmas Eve and not on Christmas morning. Secondly, St. Nicholas arrives on Dec.6th and the third and most important flaw in the legend is that the Germans have never heard of it.

In 1800 F.W. Woolworth made a trip to Germany where he fell in love with the glass blown ornaments. He began importing them to the States to sell in his stores.
Production of the glass pickle began in 1890 and it is believed to have been sent directly to the U.S. along with it’s „German tradition“.
You should have seen the look on my neighbor’s face when I showed her my “ Traditional German Pickle“ hanging in my Christmas tree.

Quelle: Torngren Blog – Die Weihnachtsgurke

Eine Gurkenlegende, die dem geneigten amerikanischen Kunden gern zum Gurkenkauf erzählt wird, führt nach Georgia zum Soldaten John Lower.
Der war gebürtiger Bayer und in seiner Heimat als Hans Lauer bekannt. Hans kämpfte im amerikanischen Bürgerkrieg und wurde dabei schwer verwundet. Auf dem Sterbebett liegend, so heißt es, hatte er nur noch einen letzten Wunsch: „Eine Gurke, bringt mir eine Gurke!“
Sein Wunsch wurde erfüllt, man brachte ihm eine Gurke und – oh Wunder – die Gurke gab ihm seine Kräfte zurück und Hans überlebte. Als Dank für seine Heilung versteckte er beim nächsten Weihnachtsfest eine Gurke im Baum, um dem Gurkenfinder ebenso viel Glück zu bringen. Wahr oder nicht wahr? Man weiß es nicht 🙂

Heute kommt der Nikolaus

Mittwoch, Dezember 6th, 2023

Zum 06. Kalendertürchen

Ihr Kinder, stellt die Schuh’ hinaus,
denn heute kommt der Nikolaus;
und wart ihr immer gut und brav,
dann lohnt’s euch Nikolaus im Schlaf.

Er bringt euch Äpfel, Feigen, Nüss’
und gutes Backwerk, zuckersüß
doch für das böse, schlimme Kind
legt er die Rute hin geschwind.

Nikolausstiefel

Ihr Kinder, stellt die Schuh’ hinaus, denn heute kommt der Nikolaus (Bild KI-generiert)

Winter Magic – Per Breiehagen

Montag, Dezember 4th, 2023

Im Oktober 2012 auf dem Darß erspähte ich in einem Strandkiosk Weihnachtskarten, die ich liebend gern gleich mal mitgenommen hätte – aber der Druck der Karten war irgendwie nicht so dolle. Mag daran liegen, dass die bei Wind und Wetter am Kartenständer draußen vor der Tür stehen, vielleicht waren sie ausgebleicht… was auch immer. Außerdem war da ja auch noch der Mann im Schlepptau, der meinen Sammelwahn im Bezug auf Lisi-Karten schmunzelnd erträgt, die die große Kartenkiste duldet und auch nachsichtig ist, wenn ich wieder Stunden und Tage vor dem Rechner sitze, weil es auf Weihnachten zugeht und die Seiten hier entgegen allen Verkündigungen in den Monaten zuvor doch wieder umgeschrieben werden… den werde ich nicht mit weiteren Weihnachtskarten überlasten.

Aber zeigen kann ich Euch, was ich da bei Sonnenschein am Strand der Ostsee entdeckt habe, den eben bin ich zufällig über die Webseite eines Photographen gestolpert, dessen Bilder ich sofort wiedererkannt habe.

breiehagen


Foto – Per Breiehagen. 2012 als Weihnachtskarte am Kiosk erspäht

Also seht Euch die Galerie von Per Breiehagen an, viel Kitsch, vermutlich auch viel Montage, aber… schön 😉

30.11.2023

Donnerstag, November 30th, 2023

Der Heilige Andreas

andreas.jpgDer 30. November ist der Feiertag des Heiligen Andreas. Der Sankt Andreas ist ein katholischer Nationalheiliger der Schotten.

Nach der Bibel wurde Andreas, der Bruder des Simon Petrus, zuerst Jünger von Johannes, dem Täufer, später von Jesus als erster Apostel berufen. Er soll als Apostel Kleinasiens, des südlichen Rußlands, Ungarns und Polens in Patras (Peloponnes) an einem Kreuz in Form eines römischen X, dem sogenannten Andreaskreuz (man findet es noch heute – an Bahnübergängen) hingerichtet worden sein.

Auf dem 2. Konzil von Nicäa im Jahr 787 wurde der 30. November zu seinem Gedenktag erklärt.
Seit dem späten Mittelalter ist Andreas (griech. für „der Mannhafte“) Bergwerkspatron und Standespatron der Fischer, Seiler, Wasserträger, Metzger und unverheirateter Frauen.
In volkstümlicher Überlieferung ist der Andreastag an der Schwelle des Kirchenjahres mit einer Reihe von Jahresanfangsbräuchen verknüpft und gilt als besonders günstig für den Rückblick auf das vergangene Jahr sowie für Voraussagen (vor allem Liebes- und Heiratsorakel).

Da sind wir wieder… 2023

Mittwoch, November 29th, 2023

Es ist Advent

»Advent und Weihnachten ist wie ein Schlüsselloch,
durch das auf unsrem dunklen Erdenweg ein Schein aus der Heimat fällt.«
 Friedrich von Bodelschwingh

Da ist er wieder, dieser eine Beitrag, den ich Jahr für Jahr umschreibe und anpasse. Inzwischen wird es der siebte Winter im kleinen alten Haus, und mein Alltag ist ein wenig ruhiger geworden. Das allerdings täuscht, es brodelt noch immer – nur eben an anderer Stelle.
elf-closed-r.gif
Es geht auf Weihnachten zu, es gibt wieder Weihnachtsmärkte. Alles könnte gut sein, aber ich bin misstrauisch, in jeder Hinsicht. Leider…

Uns gehört nur die Stunde.
Und eine Stunde, wenn sie glücklich ist, ist viel.
Theodor Fontane

Deshalb machen wir einfach weiter mit den kleinen, alten Ritualen. Euch erwartet hier das ewig Gleiche, nicht mehr und hoffentlich (so es meine Zeit erlaubt) nicht weniger:

Wer gleich um Mitternacht nach dem neuen Fensterchen gucken kommt, der erwischt mich vielleicht manchmal bei den letzten Aktualisierungen. Wiederholungstäter hier kennen das ja schon, voreilig gucken und mogeln ist nicht. Die Kalenderfenster lassen sich erst öffnen, wenn das Datum passt. Blogeinträge gibt es obendrauf, altbekannt oder aktuell.

Zehn goldene Weihnachtsregeln

Dienstag, November 28th, 2023

Immer wieder ist die Adventszeit viel mehr von Hektik geprägt als durch Ruhe oder Besinnung. Dagegen helfen…

10 goldene Weihnachtsregeln

  1. Feiern sie ihr ganz persönliches Weihnachten, nach ihrem Geschmack und den Traditionen, die ihnen und denen, die mit ihnen feiern, wichtig sind.
  2. Stimmen sie rechtzeitig, am besten schon im Oktober, mit allen Beteiligten ab, wie ihr gemeinsames Weihnachten aussehen soll.
  3. Besprechen sie in aller Ruhe die Geschenke und überlegen sie, was sie schenken. Vergessen sie nicht, dass Schenken keine Frage des Geldes ist. Basteln sie etwas, oder schenken sie einander Zeit für einen Konzertbesuch, Spaziergänge oder Ähnliches.
  4. Machen sie schon vor Beginn der Weihnachtszeit einen Plan, was alles zu tun ist. Vielleicht lassen sich einige Dinge bereits jetzt erledigen oder vorbereiten, z.B. Briefe schreiben und Pakete packen, Kekse backen…
  5. Stimmen sie sich auf Weihnachten ein. Ein schönes Konzert oder der Besuch eines Weihnachtsmarktes sind nur zwei der zahlreichen Möglichkeiten dazu. Oder auch Bastelnachmittage oder gemütliche Leseabende zuhause sorgen für Weihnachtsstimmung.
  6. Überlegen sie rechtzeitig, ob und was sie backen wollen. Vielleicht veranstalten sie ein gemeinsames Backfest mit der ganzen Familie, das macht Kindern wie Erwachsenen Spass.
  7. Kaufen sie den Weihnachtsbaum nicht in letzter Minute und schauen sie ein bis zwei Wochen vorher nach, ob ihr Baumschmuck noch brauchbar ist.
  8. Kaufen sie rechtzeitig die nötigen Zutaten für ihr Weihnachtsessen ein. Vielleicht können sie einiges schon vorbereiten, damit ihre Küche nicht zum weihnachtlichen Dauerplatz wird.
    Klopapiergeschenke

    Bild von Alexas_Fotos auf Pixabay

  9. Verplanen sie nicht alle Weihnachtsfeiertage mit Besuchen oder Einladungen. Reservieren sie sich Zeit für sich selbst.
  10. Vergessen sie vor allem eines nicht: Probleme verschwinden nicht einfach, weil Weihnachten ist.
    DAS ist nun allerdings wirklich schade, aber leider nur zu wahr… 

St. Andrew’s Day in Schottland

Mittwoch, November 30th, 2022

Am 30. November feiert man in Schottland den „St. Andrew’s Day“, den Tag des schottischen Nationalheiligen Sankt Andreas.

Dudelsack

Dieser Apostel ist für die Schotten von besonderer Bedeutung, ist er doch für sie ein Symbol ihrer Autonomie und ihres bereits seit dem 4. Jahrhundert bestehenden christlichen Glaubens. Andreas war der jüngere Bruder des Apostels Simon Petrus und ebenso wie dieser ein einfacher Fischer.

Zunächst Anhänger von Johannes dem Täufer wurde er von diesem an Jesus verwiesen. In der Gewissheit „Wir haben den Messias gefunden“ (Joh. I,35-42) führte er auch seinen Bruder den Jüngern Jesu zu. Zusammen mit Simon Petrus und dem Brüderpaar Jakobus und Johannes gehört Andreas zu den ersten vier Aposteln. Er predigte vor allem in Griechenland, der heutigen Türkei und in Georgien. An einem 30. November zur Zeit des römischen Kaisers Nero wurde der Apostel in Patras, dem Hauptsitz der griechischen Provinz Achaia, auf Anweisung des Statthalters Aegeates an einem Kreuz mit diagonal verlaufenden Balken gekreuzigt.

Das deswegen „Andreaskreuz“ genannte diagonale Kreuz ist das Emblem der auch „Saltire“ genannten schottischen Flagge, welches für den Freiheitsgeist der Schotten von großer Wichtigkeit werden sollte.

Eine Legende erzählt, dass im Jahre 832 Hungus (Angus), der König der Pikten und Skoten, und seine Männer sich gegen angreifende Angelsachsen aus dem Süden verteidigen mussten. Schnell waren sie umzingelt und in einer ausweglosen Situation. Der dem christlichen Glauben angehörende Hungus betete um Erlösung.
In der Nacht erschien ihm der heilige Andreas und versicherte, dass Hungus Armee siegen würde. In der Morgendämmerung nahmen die Wolken am Himmel die Form eines diagonalen Kreuzes an. Ermutigt durch dieses göttliche Zeichen griffen die Pikten und Skoten an und konnten die angelsächsische Übermacht besiegen. Seitdem ist das weiße Andreaskreuz auf blauem Grund (= Himmel) die Nationalflagge Schottlands.

Die Verehrung des St. Andrew begann jedoch schon viel früher. Im 8. Jahrhundert brachte der schottische Bischof Acca von Hexham, der sich besonders für Leben und Wirken des Hl. Andreas interessierte, Reliquien des Apostels nach Schottland. Sie wurden bis zu einer Kirchenplünderung in der Reformationszeit in der frühchristlich-keltischen Siedlung St. Andrews aufbewahrt.

Der Nationalheilige Andreas ist den Schotten von heute noch genauso wichtig wie ihren keltischen Vorfahren. Im Jahre 2006 wurde der St.-Andreas-Tag per Gesetz vom schottischen Parlament zum Bank Holiday, d.h. zum öffentlichen Feiertag auf freiwilliger Basis ernannt.

In Edinburgh feiert man ihn mit Dudelsack-Paraden, Fähnchenschwenken, viel Hipphipphurra, gutem Essen und Whisky. Die Kleinstadt St. Andrews an der östlichen Nordseeküste Schottlands zelebriert ihren Namenspatron sogar eine ganze Woche lang.
Traditionelle Gerichte zum St. Andrews Day sind entweder Haggis (gefüllter Schafsmagen), Bawd Bree (Gemüse-Kaninchen-Eintopf) oder Howtoddie with Chappit Tatties (gefülltes Huhn mit Kartoffelpüree).