Die Geschichte der Marzipankartoffeln

Zum 21. Kalendertürchen

Im Folgenden findet ihr Angaben darüber, wer die Marzipankartofffeln verbrochen hat. Und wie das so ist mit Netzfundstücken – ich kann nicht sagen, ob die Geschichte so richtig ist oder obs eben nur eine Geschichte ist. Trotzdem will ich sie Euch hier nicht vorenthalten 😉

In der Vorweihnachtszeit des Kriegsjahres 1917 arbeitete der Düsseldorfer Konditor K.N. Üselig an der Lösung eines Problems: Beim Ausstechen von Marzipanfiguren bleib immer ein Rest übrig, er konnte noch so oft den übrig gebliebenen Teig neu ausrollen. Es half alles nichts. Es blieb immer ein Rest.
Doch er hatte alsbald die Lösung gefunden. Er rollte die beim Ausstechen verbleibenden Ränder zu amorphen Brocken zusammen und wollte Sie zu den deutschen Soldaten an die Front schicken. Doch beim Rollen verfärbten sich diese Brocken unschön, denn Herr Üselig, oder „KnÜsel“ wie ihn seine Freunde nannten, hatte es nicht so mit der Sauberkeit und vergaß des öfteren das Hände waschen nach dem Klo. Das sah man den Brocken jetzt an, die sich unschön dunkel verfärbt hatten. Immerhin: die Hände waren jetzt sauber.

Marzipankartoffeln sind lecker ;)

Marzipankartoffeln sind lecker 😉

Aber auch hierfür hatte der Konditor bald eine Lösung parat: Im Keller stand noch ein Sack Zimt, dessen Mindesthaltbarkeitsdatum seit ein paar Jährchen abgelaufen war. Mit den Worten „Die Soldaten wird’s freuen“ mehlte er die Brocken mit dem Zimt ein und machte so den Dreck seiner Pfoten unsichtbar.

Der Name für diese „Spezialität“ war auch rasch gefunden. Da die Äcker rund um Düsseldorf eine rot-braune Erde haben, nannte er seine Kreation „Matzipaan-Kartöffelkes“, beziehungsweise hochdeutsch eben Marzipan-Kartoffeln.

Der Rest der Geschichte ist rasch erzählt: Jene deutschen Batallione, die Üseligs „Kartöffelkes“ an die Front geschickt bekamen, entwickelten einen ungeahnten Kampfgeist, und wären mehr Konditoren auf diese geniale Idee gekommen, hätten wir den ersten Weltkrieg sicherlich nicht verloren, Deutschland wäre noch eine Monarchie, dieser neurotische Österreicher wäre uns erspart geblieben und „Knüsel“ hätte den Orden vom Kaiser bekommen, den dieser bereits befohlen hatte, aber nicht mehr verleihen konnte, weil er ja dringend abdanken musste.

Ja, so war das damals…

Do, 21.12. 2023, 00:02 Uhr | Tags: , , ,
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