Die kleine Weihnachtskerze

Zum 23. Kalendertürchen

Eine fast vergessene Legende erzählt von einer kleinen Kerze, die nicht brennen wollte.4 Kerzen - Lisi Martin »Wer brennt, verbrennt recht bald« jammerte sie »und dann ist es um ihn geschehen. Ich will bleiben wie ich bin.«
Eine grössere Kerze antwortete gelassen: »Wenn du nicht brennst, bist du tot, noch bevor du gelebt hast. Dann bleibst du auf ewig Wachs und Docht. Nur wenn du dich entzünden lässt, wirst du, was du wirklich bist.«
Aber die kleine Kerze war nicht überzeugt, sie wollte bleiben wie sie war.
»Man kann es eigentlich nicht mit Worten erklären, man muss es erfahren…« fuhr die andere Kerze rätselhaft fort. »Nur, wer sich hingibt, verwandelt die Welt, und indem er die Welt verwandelt, wird er auch ER selbst. Du darfst nicht über das Dunkel klagen und über die Kälte, wenn du dich nicht anstecken lässt!«
Da ging der kleinen Kerze plötzlich ein Licht auf. Sie gab ihren Widerstand auf und liess sich anzünden. Und je mehr sie flackerte, je mehr verwandelte sie sich in Licht und strahlte und leuchtete, als gälte es alle Nächte der Welt hell zu machen.
Am schönsten war ihr Widerschein in den Augen und Herzen der Menschen.

An diese Geschichte erinnere ich mich, wenn ich meine Weihnachtskerzen anzünde.

Bratapfel (Rezept)

Zum 23. Kalendertürchen

Bratapfel mit Vanillesosse

Zutaten:

  • 3 Äpfel
  • 1 TL Zitronensaft
  • 40 g Haselnüsse, gehackt
  • 90 g Johannisbeer-Gelee
  • 20 g Butter
  • 1 Pkt Vanillesaucenpulver
  • 1/4 Liter Milch
  • 100 g Mascarpone
  • 1 Vanilleschote

Für Bratäpfel am besten eine säuerliche feste Sorte wie Boskop verwenden und für Vanillesauce ein Pulver ohne Kochen nehmen.
Äpfel gut abwaschen, abtrocknen und mit einem Apfelausstecher sorgfältig Kerngehäuse, Blüte und Stiel entfernen. Äpfel von innen mit Zitronensaft beträufeln und in eine gefettete Auflaufform setzen.
Für die Füllung gehackte Haselnüsse mit Johannisbeergelee verrühren und die Bratäpfel damit füllen. Auf jeden Bratapfel ein kleines Stückchen Butter legen. Ofen auf 175° vorheizen. Bratäpfel auf der mittleren Schiene ca. 40 Minuten backen, bis die Schale leicht aufplatzt.
Inzwischen Vanillesaucenpulver (ohne Kochen) mit 1/4 L Milch verrühren. Mascarpone darunter mixen, bis eine glatte Sauce entsteht. Vanilleschote der Länge nach aufritzen und das Vanillemark mit einem kleinen Messer herauskratzen. Mit der Vanillesauce verrühren. Auf einen Teller einen Spiegel aus Vanillesauce gießen und Bratäpfel darauf setzen.

Bratapfel - Foto von Agnus
Foto: Agnus (Ipernity-Konto leider gelöscht) – Vielen Dank, ich hatte das Bild vor Jahren gesteichert

Kirchenmaus

Zum 22. Kalendertürchen

Was die Maus träumt
von Rosario Valderrama

Es war ein bitterkalter Heiligabend in einer kleinen Stadt im kalten Norden Mexicos. Eine kleine braune Maus saß zitternd im Schnee. »Wo soll ich heut Nacht bloß schlafen? Ich werde erfrieren« piepste sie zähneklappernd. Da sah sie eine Kirche…
Die große schwere Holztür stand einen Spaltbreit offen, und ein Lichtstrahl fiel nach draußen auf den Schnee. Die Maus spähte hinein – niemand war da. Auf dem Boden war eine Krippe aufgebaut. Wie schön, dachte die Maus, und ging näher heran. Bestimmt hat keiner was dagegen, wenn ich hier übernachte. Sie betrachtete die starren Tonfiguren. Maria und Joseph sahen liebevoll zum Baby, das im Heu lag, und um die drei herum standen die Stalltiere. Die Maus dachte: ‚Das arme Baby friert bestimmt. Es hat ja fast nichts an. Wenn ich neben ihm schlafe, können wir uns gegenseitig wärmen.‘ Und sie kuschelte sich an das Christkind und schlief ein.

Im Traum hörte sie Stimmen.»Armes Ding« sagte jemand leise. »Bestimmt ist sie müde und friert«.
»Wir müssen sie mit Heu zudecken« sagte eine Männerstimme. Die Maus lächelte im Schlaf als sie fühlte, wie jemand sie vorsichtig zudeckte und eine kleine Hand ihr über den Kopf streichelte.
Als der Priester am nächsten Weihnachtstag die Kirche betrat und die Krippe sah, staunte er nicht schlecht. Er beugte sich nach unten, um besser sehen zu können. Maus
»Na so was!« flüsterte er. »Da liegt eine Maus beim Jesuskind und schläft! Und was für ein merkwürdigen weißen Fleck sie auf dem Kopf hat! Wie mag der da hingekommen sein? Hm, das ist bestimmt eine ganz besondere Maus.«
Gerade in diesem Moment wachte die Maus auf. »Keine Angst…« sagte der Priester freundlich, »Ich tu dir nichts. Von nun an kannst du hier in der Kirche wohnen.«
Die Maus war so glücklich! Sie sah den Priester an und dann das Christkind. Und da bemerkte sie, daß es ihr einen Moment lang zulächelte.

Seit diesem Tag lebte die Maus in der Kirche. Und auch ihre Kinder und Enkelkinder lebten dort, und alle hatten sie einen weißen Fleck auf dem Kopf.

Am Kamin

Zum 22. Kalendertürchen

Stürme, Dezember, vor meinem Gemach,
Hänge Zapfen von Eis an das Dach;
Nichts doch weiß ich vom Froste;
Hier am wärmenden, trauten Kamin
Ist mir, als ob des Frühlings Grün
Rings um mich rankte und sprosste.

All das Gezweig, wie es flackert und flammt,
Plaudert vom Walde, dem es entstammt,
Redet von seligen Tagen,
Als es, durchfächelt von Sommerluft,
Knospen und Blüten voll Glanz und Duft,
Grünende Blätter getragen.

Fernher hallenden Waldhornklang
Glaub’ ich zu hören, Drosselgesang,
Sprudelnder Quellen Schäumen,
Tropfenden Regen durchs Laubgeäst,
Der die brütenden Vögel im Nest
Weckt aus den Mittagsträumen.

Stürme denn, Winter, eisig und kalt!
An den Kamin herzaubert den Wald
Mir der Flammen Geknister,
Bis ich bei Frühlingssonnenschein
Wieder im goldgrün schimmernden Hain
Lausche dem Elfengeflüster.

Adolf Friedrich von Schack (1815-1894)

kamin

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Dies und das zu Kakao – und Italienische Heiße Schokolade (Rezept)

Zum 22. Kalendertürchen

Schon um 1150 vor Christus haben die Bewohner Mittelamerikas Kakao genascht – mindestens 500 Jahre eher als bislang angenommen. Das haben Analysen antiker Tongefäße aus dem heutigen Honduras ergeben. Die Schoko-Getränke seien damals vermutlich nicht aus den Kakao-Bohnen, sondern aus dem Fruchtfleisch hergestellt worden und enthielten wahrscheinlich Alkohol, berichten US-Forscher in den «Proceedings» der US-Akademie der Wissenschaften. Der Kakao wurde demnach auf wichtigen Festen wie Hochzeiten oder Geburten serviert.

Der Begriff Kakao ist aztekischen Ursprungs und von einem Nahuatl-Wort cacahuetl oder cacauatl abgeleitet. Eines der bei den Mayas üblichen Kakaogetränke hieß xocoatel oder chocolatl und wurde zum Namensgeber der Schokolade. Die Begriffe Kakao, Trinkschokolade und Heiße Schokolade werden regional unterschiedlich und heute zum Teil missverständlich verwendet. Ursprünglich stehen Trinkschokolade und Heiße Schokolade für ein Getränk auf Basis von Schokolade und Kakao (oder Kakaogetränk) für ein Getränk auf Basis von Kakaopulver.

Im 17. Jahrhundert gelangte die Trinkschokolade auch nach Deutschland. Hier wurde sie überwiegend als Medizin und Stärkungsmittel verwendet. Daher konnte man Schokolade bzw. den Kakao in Apotheken kaufen. Dies war übrigens auch in anderen Ländern der Fall. In der Geschichte der Schokolade waren zahlreiche Apotheker und Arzte aktiv. So war Rudolphe Lindt Sohn eines Apothekers und Frey, der ebenfalls bedeutend zur Entwicklung der Schokolade beigetragen hat, Arzt.

Italienische Heiße Schokolade (Rezept)

Zutaten:

  • 120g hochqualitative dunkle Schokolade
  • 2 TL Puderzucker
  • 100ml Vollmilch

Zubereitung:

  1. Einen kleinen Topf 2/3 voll mit Wasser füllen und zum Köcheln bringen, dann die Schokolade, den Puderzucker und 2 Esslöffel Milch in eine kochfeste Schüssel geben, auf den Topf mit heißem Wasser stellen und rühren, bis alles geschmolzen ist und der Puderzucker sich aufgelöst hat.
  2. Langsam unter ständigem Rühren die restliche Milch dazugeben bis alles gut vermischt ist und keine Klümpchen mehr vorhanden sind.
  3. Über niedriger Hitze köcheln, bis der Kakao dick und samtig ist und beim Rausziehen die Rückseite eines Löffels bedeckt.
  4. Genießen Sie Ihre Heiße Schokolade, während Sie Ihre Reise nach Italien planen!
hot-chocolate

Bild von Sabrina Ripke auf Pixabay

Übrigens: Die Farbe der Tasse scheint das Geschmackserlebnis von Kakaogetränken nachweislich zu beeinflussen. Eine Untersuchung zeigte, dass heiße Schokolade am besten schmeckt, wenn sie aus einer orangefarbenen Tasse getrunken wird, gefolgt von der cremefarbenen Tasse. Die identische Schokolade wurde dagegen als weniger wohlschmeckend empfunden, wenn sie in einer weißen oder roten Tasse serviert wurde. Mehr dazu auf wissenschaft.de

Eisblumen

Zum 21. Kalendertürchen

Eisblumen
Aus „Es werde Licht – Meine Winter und Weihnachtslieder“ von Udo Jürgens

[…]
Manchmal dauerts viele Winter,
Doch dann wird ein Traum von früher wahr,
Und die Eisblumen am Fenster,
Die sind dann wieder da!

Und die Wunder aus der Kindheit,
Die sind auf einmal vorstellbar,
Denn die Eisblumen am Fenster,
Die sind jetzt wieder da!

Eisblumen

Eisblumen – Foto von Larisa Koshkina

Udo Jürgens starb vor genau 9 Jahren. Merci, Chérie ♥

Die Geschichte der Marzipankartoffeln

Zum 21. Kalendertürchen

Im Folgenden findet ihr Angaben darüber, wer die Marzipankartofffeln verbrochen hat. Und wie das so ist mit Netzfundstücken – ich kann nicht sagen, ob die Geschichte so richtig ist oder obs eben nur eine Geschichte ist. Trotzdem will ich sie Euch hier nicht vorenthalten 😉

In der Vorweihnachtszeit des Kriegsjahres 1917 arbeitete der Düsseldorfer Konditor K.N. Üselig an der Lösung eines Problems: Beim Ausstechen von Marzipanfiguren bleib immer ein Rest übrig, er konnte noch so oft den übrig gebliebenen Teig neu ausrollen. Es half alles nichts. Es blieb immer ein Rest.
Doch er hatte alsbald die Lösung gefunden. Er rollte die beim Ausstechen verbleibenden Ränder zu amorphen Brocken zusammen und wollte Sie zu den deutschen Soldaten an die Front schicken. Doch beim Rollen verfärbten sich diese Brocken unschön, denn Herr Üselig, oder „KnÜsel“ wie ihn seine Freunde nannten, hatte es nicht so mit der Sauberkeit und vergaß des öfteren das Hände waschen nach dem Klo. Das sah man den Brocken jetzt an, die sich unschön dunkel verfärbt hatten. Immerhin: die Hände waren jetzt sauber.

Marzipankartoffeln sind lecker ;)

Marzipankartoffeln sind lecker 😉

Aber auch hierfür hatte der Konditor bald eine Lösung parat: Im Keller stand noch ein Sack Zimt, dessen Mindesthaltbarkeitsdatum seit ein paar Jährchen abgelaufen war. Mit den Worten „Die Soldaten wird’s freuen“ mehlte er die Brocken mit dem Zimt ein und machte so den Dreck seiner Pfoten unsichtbar.

Der Name für diese „Spezialität“ war auch rasch gefunden. Da die Äcker rund um Düsseldorf eine rot-braune Erde haben, nannte er seine Kreation „Matzipaan-Kartöffelkes“, beziehungsweise hochdeutsch eben Marzipan-Kartoffeln.

Der Rest der Geschichte ist rasch erzählt: Jene deutschen Batallione, die Üseligs „Kartöffelkes“ an die Front geschickt bekamen, entwickelten einen ungeahnten Kampfgeist, und wären mehr Konditoren auf diese geniale Idee gekommen, hätten wir den ersten Weltkrieg sicherlich nicht verloren, Deutschland wäre noch eine Monarchie, dieser neurotische Österreicher wäre uns erspart geblieben und „Knüsel“ hätte den Orden vom Kaiser bekommen, den dieser bereits befohlen hatte, aber nicht mehr verleihen konnte, weil er ja dringend abdanken musste.

Ja, so war das damals…

Zimtsterne (Rezept)

Zum 21. Kalendertürchen

Wir backen Zimtsterne

Zimtsterne gehören zur Weihnachtszeit wie Last Cristmas, Stille Nacht und Türchen-öffnen am Adventskalender. Doch vor einiger Zeit bekam das Weihnachtsgebäck einen unangenehmen Beigeschmack: Fast täglich geisterten eher unverständliche Meldungen durch die Medien. Zimt enthält Cumarin – einen leberschädigenden Stoff.

Zutaten:

Zimsterne backen

Foto: Franziska Geiser, flickr

  • 50 g Mehl
  • 300 g Zucker
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 3 Eier
  • 600 g gemahlene Mandeln
  • 2 Teel. Zimt
  • Zur Verzierung:

  • 1 Eiweiß und 100 g Puderzucker

Und so geht es:

Eier, Zucker und Vanillinzucker schaumig schlagen. Mehl, Mandeln und Zimt unterkneten, die Sterne ausstechen und auf (mit Backpapier!) ein Blech legen. Eiweiß steif schlagen und Puderzucker unterrühren und die Sterne damit bepinseln.
Ab in den Ofen damit: Backzeit 10-15 min/150 Grad

Zimtsterne

Weihnachtsbäckerei bei Matthias Rhomberg, flickr


Vor allem im billigeren Cassia-Zimt (chinesischer Zimt) ist das als gesundheitsschädlich geltende Cumarin enthalten. Seit geraumer Zeit streiten Verbraucherschützer, Industrie und Ministerien darüber, wieviel Cumarin gesund ist. Man sollte deshalb auf Ceylon-Zimt zurückgreifen, denn der Cumarin-Anteil beider Zimtsorten unterscheidet sich erheblich: Während er bei dem Cassia-Zimt bei ca. 2 g Cumarin pro kg liegt, finden sich in der gleichen Menge Ceylon-Zimt nur ca. 0,02 g Cumarin.

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