(Antoine de Saint-Exupéry)
Ella Gondek
Eine arme Frau konnte es sich nicht leisten, Schmuck für den Christbaum zu kaufen. So stand der Baum in der kalten Weihnachtsnacht kahl und schmucklos in der kargen Stube und die Frau sah dem Heiligen Abend mit Schrecken entgegen. Wie würden ihre Kinder enttäuscht sein.
Die Spinnen, die verborgen im Zimmer hausten, hatten Mitleid mit ihr, krabbelten in den Christbaum und sponnen zwischen den Zweigen ihre Netze.
Als das Christkind seine Geschenke bringen wollte, sah es die Spinnweben im Baum, freute sich über die gut gemeinte Hilfe der Spinnen. Sie malte sich aber aus, wie die Kinder enttäuscht sein würden, wo doch der Baum von hässlichen Spinnweben übersät war.
Darum versilberte das Christkind die Spinnfäden und sorgte damit für eine freudige Überraschung am Weihnachtgstag und für leuchtende Kinderaugen.
Theodor Storm
Von drauß vom Walde komm ich her
Ich muß euch sagen, es weihnachtet sehr.
Allüberall auf den Tannenspitzen
sah ich goldene Lichtlein blitzen.
Und droben aus dem Himmelstor
sah mit großen Augen das Christkind hervor.
Und wie ich so strolcht durch den finstern Tann,
da riefs mich mit heller Stimme an:
‚Knecht Ruprecht‘, hieß es, ‚alter Gesell,
hebe die Beine und spute dich schnell!
Die Kerzen fangen zu brennen an,
das Himmelstor ist aufgetan,
Alte und Junge sollen nun
von der Jagd des Lebens einmal ruhn :
und morgen flieg ich hinab zur Erden,
denn es soll wieder Weihnachten werden!‘
Ich sprach : ‚Oh lieber Herre Christ,
meine Reise bald zu Ende ist.
Ich soll nur noch in diese Stadt,
wo´s eitel gute Kinder hat.‘
‚Hast denn das Säcklein auch bei dir ?‘
Ich sprach : ‚Das Säcklein, das ist hier;
denn Äpfel, Nuß und Mandelkern
essen fromme Kinder gern.‘
‚Hast denn die Rute auch bei dir ?‘
Ich sprach : ‚Die Rute, die ist hier;
doch für die Kinder, nur die schlechten,
die trifft sie auf den Teil, den rechten.‘
Christkindlein sprach : ‚So ist es recht,
so geh mit Gott mein treuer Knecht.‘
Von drauß vom Walde komm ich her;
ich muß euch sagen, es weihnachtet sehr.
Nun sprecht, wie ichs hierinnen find!
Sinds gute Kind, sinds böse Kind?
Die Unbefleckte Empfängnis (lateinisch: immaculata conceptio) ist ein römisch-katholisches Glaubensdogma, das nicht mit der Jungfrauengeburt verwechselt werden darf.
Am 8. Dezember wurde Maria, die Mutter Jesu, empfangen. Die Legende erzählt:
Anna und Joachim konnten lange Zeit keine Kinder bekommen, Joachim ging für 40 Tage in die Wüste um zu fasten und zu beten, während Anna im Gebet in Jerusalem blieb. Der Engel Gottes erschien Joachim und teilte ihm mit, dass er und Anna ein Kind erwarten werden. Freudig lief er nach Jerusalem und traf Anna vor dem Tempel, an der „Goldenen Pforte“. Beide umarmen sich und dieser Moment wird als „Mariä Empfängnis“ bezeichnet, Maria ist also „unbefleckt empfangen“ worden und ist frei von jeglichem Makel der Erbsünde.
Papst Pius IX. verkündete am 8. Dezember 1854 in seiner dogmatischen Bulle (auch Päpstliche Bulle) Ineffabilis Deus (‚Der unbegreifliche Gott‘):
‚Zu Ehren der Heiligen und Ungeteilten Dreifaltigkeit, zu Schmuck und Zierde der jungfräulichen Gottesmutter, zur Erhöhung des katholischen Glaubens und zur Mehrung der christlichen Religion, in der Autorität unseres Herrn Jesus Christus, der seligen Apostel Petrus und Paulus und der Unseren erklären, verkünden und definieren Wir: Die Lehre, dass die seligste Jungfrau Maria im ersten Augenblick ihrer Empfängnis durch ein einzigartiges Gnadenprivileg des allmächtigen Gottes, im Hinblick auf die Verdienste Jesu Christi, des Erretters des Menschengeschlechtes, von jedem Schaden der Erbsünde unversehrt bewahrt wurde, ist von Gott geoffenbart und darum von allen Gläubigen fest und beständig zu glauben.‘
Nach der Lehre von der Unbefleckten Empfängnis wurde die Gottesmutter Maria von jedem Makel der Erbsünde unversehrt (jedoch auf natürliche Weise) von ihrer Mutter empfangen und geboren. Damit errettete Gott Maria vom allerersten Augenblick ihres Lebens an vor der Macht der Sünde.
08. Dezember 2023 | aktualisiert im Nov 2023 | 3.915 Betrachter